Die Deutsche Kinemathek lädt vom 22. bis 26. Oktober 2025 zur Jubiläums-Ausgabe von „Film Restored“. Zum zehnten Mal versammelt das Filmerbe-Festival in Berlin restaurierte Klassiker und Wiederentdeckungen aus aller Welt – diesmal mit einem Programm, das zeigt, wie vielfältig „Action“ im filmischen Sinne verstanden werden kann.
Nachfolgend einige Programmhöhepunkte:
Abenteuer im Nachtexpress
Zum Auftakt rollt der frisch restaurierte Harry-Piel-Film „Abenteuer im Nachtexpress“ (D 1925) über die Leinwand. Der „Dynamitregisseur“ der Weimarer Zeit riskierte bei seinen Stunts buchstäblich Kopf und Kragen – eine Action-Ikone, lange bevor das Wort erfunden war. Der Film galt jahrzehntelang als verschollen und ist erst seit Kurzem wieder zugänglich.
Ein Hauch von Zen
Mit King Hus „A Touch of Zen“ (TW 1970) präsentiert das Festival ein dreistündiges Martial-Arts-Epos, das 1975 in Cannes prämiert wurde und Regisseure wie Ang Lee oder Zhang Yimou prägte.
Draculas Tochter und Professor Satanas
Ganz andere Töne schlägt „La mujer murciélago“ (MX 1968) an. Eine trashige, herrlich überdrehte Mischung aus Horror, Science-Fiction und Pulp. Darin geht eine maskierte Fledermausfrau bizarren Vermisstenfällen nach. Der einstige deutsche Verleihtitel ist so herrlich wie sinnbefreit: „Draculas Tochter und Professor Satanas“.
Der unsichtbare Dritte
Zum Abschluss des Festivals wird schließlich einer der größten Klassiker der Kinogeschichte dargeboten: Alfred Hitchcocks „North by Northwest“ (USA 1959) – ein Musterbeispiel für Spannung und Action in eleganter Form. Die ikonische Flugzeug-Verfolgungsszene über den Kornfeldern ist auf der großen Leinwand sicherlich ein Erlebnis.
weiteres Programm
Doch „Action“ meint im Jubiläumsjahr weit mehr als rasante Verfolgungsjagden. Die Kinemathek versteht das Motto auch als Aufruf zum Handeln – sei es in Form von Interventionen oder Aktivismus. Auch die Rettung von Filmen selbst wird als Form der Action verstanden. Eindrucksvoll belegt das die Geschichte von Chetna Voras „Frauen in Berlin“ (DDR 1982): Um ihren Film vor Zensur zu bewahren, schmuggelte die Regisseurin den Rohschnitt nach Hause und sicherte ihn heimlich auf Videokassette. Ohne diese Initiative wäre die vollständige Fassung heute verloren.
Neben den Filmvorführungen bietet das Festival wieder Diskussionen, Werkstattgespräche und Workshops, die Einblicke in aktuelle Restaurierungs- und Vermittlungsarbeit geben. Das vollständige Programm ist auf der Film-Restored-Webseite zu finden.
